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Katastrophenschutz übte Ernstfall [Zurück]


Mit der Ereignismeldung der Integrierten Leitstelle (ILS) in Ansbach „Schwerer VU mit LKW auf der B 13 südlich von Marktbergel“ begann am Samstagmorgen, 28. Oktober 2017, ein Übungsszenario auf dem Buchberg der Kreisstadt, das im weiteren Verlauf die Kräfte des Katastrophenschutzstabes des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim noch fordern sollte.

Unter der Leitung der im Landratsamt zuständigen Führungskräfte, Abteilungsleiter Regierungsrat Ralf Keller und Sachgebietsleiter Richard Höfler, sowie des Kreisbrandrates Alfred Tilz wurde anhand eines fiktiv erstellten Unfallgeschehens die Zusammenarbeit und die Kommunikation innerhalb der Führungsebenen des Katastrophenschutzes geübt. Im Vorfeld hatten die Verantwortlichen des Sachgebietes für öffentliche Sicherheit und Ordnung unter fachlicher Begleitung der ILS in Ansbach eine Stabsrahmenübung ausgearbeitet, bei der ausschließlich die obere und mittlere Führungsebene des Katastrophenschutzes gefordert waren. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei kamen hierbei am Ort des vermeintlichen Geschehens nicht zum Einsatz. Beobachtet wurde das Übungsgeschehen von Vertretern der Regierung von Mittelfranken, der ILS, des Kreisausschusses und eigenen Kräften des Katastrophenschutzes.

Gegen 7.00 Uhr fanden sich gut 90 Verantwortliche von Landratsamt, Feuerwehr, der Rettungsdienste (ASB und BRK), THW, Notfallseelsorge (Psycho Soziale Notfallversorgung), Polizei und Bundeswehr (Verteidigungskreiskommando) in den Übungsräumen des Kreises ein. Die Führungsgruppe des Katastrophenschutzes (FüGK) unter der Leitung von Regierungsrat Keller bezog ihre im Landratsamtsgebäude vorhandene Einsatzzentrale. Die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) unter der Leitung von Kreisbrandrat Tilz richtete sich zusammen mit der Sanitätseinsatzleitung im nahegelegenen Schulzentrum ein. Dabei kamen auch die Einsatzfahrzeuge der beiden Unterstützungsgruppen der Örtlichen Einsatzleitung (UG-ÖEL) und des Sanitätsdienstes (UG-SanEL) zum Einsatz, die u. a. die Kommunikation zwischen den beiden Führungsebenen und der ILS sicherstellten.



Im Vordergrund der Übung standen die Zusammenarbeit zwischen den beiden Führungsebenen (FüGK und ÖEL) und den Einsatzablauf innerhalb der jeweiligen Führungsebenen zu trainieren, Routine in den einzelnen Arbeitsabläufen zu erhalten und sich noch besser kennen zu lernen. Dabei wurden Einzelthemen wie Lagemeldung und - beurteilung, Treffen von Entscheidungen und Maßnahmen, Auftragserteilung, Kommunikation, Lage- und Dokumentationsdienst sowie Öffentlichkeitsarbeit geprobt. Neben den üblichen Kommunikationswegen wie Digitalfunk, Telefon und Internet/E-Mails kam auch das Einsatzprotokollsystem (EPSweb) zum Einsatz, mit dem alle bayerische Katastrophenschutzbehörden arbeiten.

Nachdem es sich um ein fiktives Übungsbild handelte, mussten die einzelnen Ereignisse aber auch die nur auf der „Karte“ existierenden Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr/THW und Rettungsdienst durch den sogenannten Leitungsdienst eingespielt bzw. gestellt werden. Er war im Sitzungssaal des Landratsamtes untergebracht und forderte so manchen Verantwortlichen im weiteren Übungsverlauf. Dieser entwickelte sich zusehends aus einem gewöhnlichen Verkehrsunfall (VU) zwischen einem LKW/Tiertransporter und einem PKW zu einem größeren Schadensereignis. Im Laufe der Übung gingen neue Schadensmeldungen ein, so kam es in Folge des Rückstaus an der besagten Unfallstelle auf der B 13 südlich von Marktbergel in Höhe der Bahnbrücke (Regionalbahn Bad Windsheim – Steinach) zu einem weiteren Unfall mit einem Gefahrguttransporter (Flüssiggas) und einem vollbesetzten Reisebus. Damit rückte plötzlich auch die Bahnlinie der Regionalbahn und die umliegende Bebauung mit Ihren Bewohnern in das Unfallgeschehen. Neben der Bergung und Versorgung der Verletzten, der Evakuierung und Betreuung der unverletzten Unfallbeteiligten (u. a. Senioren des Reisebusses und Schulklasse eines Zuges der Regionalbahn), der Bergung und Versorgung der Tiere stand dabei die durch das ausströmende Gas sich entwickelnde besondere, neue Gefahrenlage im weiteren Umfeld der Einsatzstelle plötzlich in den Vordergrund.

Das Übungsgeschehen wurde aufmerksam und sehr interessiert auch von den politischen Vertretern, den Mitgliedern des Kreisausschusses verfolgt. Auf Einladung von Landrat Weiß konnten sich neben stv. Landrat und Stimmkreisabgeordneten Hans Herold die anwesenden Kreisräte einen Überblick in die Aufgaben des Katastrophenschutzes im Landkreis, dessen Funktion und Einrichtungen vor Ort machen. In der zweistündigen Führung unter der fachlichen Begleitung der beiden Pressesprecher von Feuerwehr und Kreisverwaltung, Rainer Weiskirchen und Rainer Kahler, waren die anwesenden Politiker erneut erstaunt, welches Engagement und Leistungspotential des Katastrophenschutzes auf Kreisebene besteht.



Landrat: „Die Kreistagsmitglieder konnten heute einen guten Eindruck davon erhalten, wie wichtig die Arbeit des Katastrophenschutzes ist und die Investitionen des Kreises, aktuell Ersatzbeschaffung eines Mannschaftstransportwagen (MTW) für die Kreisfeuerwehrführung im Wert von 72.000 EUR und eines Gerätewagen-Logistik (GW-L1) für die Unterstützungsgruppe der Örtlichen Einsatzleitung (UG-ÖEL) im Wert von 130.000 EUR, sinnvoll und zweckmäßig eingesetzt werden.“

Wie in den letzten Jahren wurden alle eingesetzten Kräfte sowie die Kreisausschussmitglieder wieder bestens mit Getränken, einer Brotzeit und einem warmen Mittagessen versorgt. Nachdem im letzten Jahr das BRK die Versorgung übernommen hatte, übernahm in diesem Jahr der ASB aus Bad Windsheim diese Aufgabe.

Nach Übungsende und Abbau der technischen Einrichtungen gegen 12.30 Uhr wurden bereits die ersten Eindrücke und gewonnenen Erfahrungen aus dem Übungsgeschehen und den einzelnen Abläufen innerhalb der Stabsstellen besprochen. Sachgebietsleiter Höfler/Leitungsdienst: „Die aufgetretenen Schwierigkeiten in der letzten Übung im vergangenen Jahr speziell in der Kommunikation zwischen den beiden Führungsebenen konnten behoben werden. Ein schöner Erfolg, darauf können wir aufbauen!“ Kreisbrandrat Tilz/Leiter ÖEL: „Wenn auch eine Übung den echten Einsatz nicht ersetzen kann und die Übung ihre eigenen Gesetze hat, zeigt der heutige Vormittag wieder einmal, dass sich die bisherige Arbeit gelohnt hat und wir aus früheren Schadensereignissen, z. B. Unwetter in Obernzenn, viel mitgenommen haben.“ Eine Nachbesprechung wird es nach Auswertung der Übung im Dezember mit den Führungskräften geben. Sowohl Landrat als auch die beiden Leiter von FüGK (Keller) und ÖEL (Tilz) stellten noch einmal heraus, dass an den regelmäßig stattfindenden Schulungen festgehalten wird. Landrat: „Ich danke meiner Verwaltung und allen eingesetzten Kräften für die Vorbereitung und die Mitarbeit bei der heutigen Übung. Besonders all diejenigen, die sich wieder einmal an einem Samstagvormittag ehrenamtlich engagiert haben.

Fotos & Bericht: Gemeinsame Pressemitteilung des Landratsamtes und des Kreisfeuerwehrverbandes Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim



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